Südafrika: Vorfahrt für Mistkäfer…
…ob sich die Elefanten wohl daran
halten? Erkundungen im Addo Nationalpark, einem der schönsten
Nationalparks Südafrikas, und auf der längsten Weinstraße der Welt.
Auf der „Route 62“,
der längsten Weinstraße der Welt, schlängelt sich die Straße durch
fruchtbare Täler, vorbei an schroffen Felsmassiven, deren Gipfel im
Winter mit Schnee bedeckt sind. Das erste Ziel unserer Tour ist eine
Weinfarm – malerisch gelegen in einem Tal, umgeben von endlos
scheinenden Weingärten, die die Hänge wie ein Teppich bedecken.
„Wir haben hier eines der besten Weinbaugebiete der Welt“, sagt der Winzer und öffnet eine Flasche. Der Wein leuchtet dunkelrot und samtig in unseren Gläsern. Zumindest die jüngere Geschichte Südafrikas haben die mit Staub und Spinnweben bedeckten Flaschen in seiner „Schatzkammer“, wie sie der Winzer nennt, schon miterlebt. Weinkenner aus aller Welt haben bei ihm Station gemacht, „und sie kommen immer wieder vorbei oder lassen sich einige Kisten zuschicken“, sagt er voller Stolz.
Wir wollen noch mehr sehen von diesem Land und fahren zu einem weiteren Höhepunkt der Reise: dem Addo Elefanten Nationalpark. Dieser Nationalpark ist eine der schönsten Stationen unserer Westkap-Reise und ein Paradies für Elefantenliebhaber. Nirgendwo kann man besser das Leben der Dickhäuter beobachten als hier. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass man auch Nashörnern und Löwen begegnet. Unser Bus tastet sich langsam und vorsichtig über die sandige, hügelige Piste des Addo Nationalparks voran. Es geht rauf und runter, nach links und rechts. Vorbei an Gestrüpp und Steppenpfl anzen. Und vorbei an Verkehrsschildern mit der Aufschrift „Dung beetles have right of way“ - Mistkäfer haben Vorfahrt.
Wir halten derweil
Ausschau nach den größeren Bewohnern des Parks. Das zweitgrößte
Wildreservat Südafrikas ist ein Paradies: mehr als 300 Elefanten leben
hier und es dürfte nicht lange dauern, bis wir einige von ihnen
entdecken.
Die tief stehende Sonne leuchtet blutrot, der Wind frischt auf und wir begegnen erstmal einer Herde großer Antilopen. Friedlich grasen sie in der Nähe einer Wasserstelle und verspeisen entspannt ihr Abendessen: Blätter, Zweige, Beeren und Früchte. „Das sind Elenantilopen“, erklärt unser Reisebegleiter. „Die werden bis zu 700 Kilo schwer“. Hin und wieder blicken wir angestrengt auf den Horizont. Noch ist nichts zu sehen von den Elefanten. Nach ein paar Minuten zeigt der Fahrer auf den Horizont. „Da, schauen Sie“, sagt er. Erst sind es nur ein paar dunkle Punkte, die wir wahrnehmen, doch von Sekunde zu Sekunde nehmen diese Punkte Form an: Elefanten! Mindestens sechs von ihnen haben sich um einen Tümpel versammelt. Wir pirschen uns heran, Meter für Meter. Niemand sagt etwas. Schweigend beobachten wir, wie sie im Wasser plantschen, sich mit einer Matschdusche erfrischen und begeistert trompeten. Der Tag geht viel zu schnell vorbei, und für die meisten steht abends beim traditionellen „Braai“ schon fest: hier kommen wir bestimmt noch einmal her nicht nur, um Wein zu kaufen.
Erschienen im 3. Magazin (Sommer 2004)

„Wir haben hier eines der besten Weinbaugebiete der Welt“, sagt der Winzer und öffnet eine Flasche. Der Wein leuchtet dunkelrot und samtig in unseren Gläsern. Zumindest die jüngere Geschichte Südafrikas haben die mit Staub und Spinnweben bedeckten Flaschen in seiner „Schatzkammer“, wie sie der Winzer nennt, schon miterlebt. Weinkenner aus aller Welt haben bei ihm Station gemacht, „und sie kommen immer wieder vorbei oder lassen sich einige Kisten zuschicken“, sagt er voller Stolz.
Wir wollen noch mehr sehen von diesem Land und fahren zu einem weiteren Höhepunkt der Reise: dem Addo Elefanten Nationalpark. Dieser Nationalpark ist eine der schönsten Stationen unserer Westkap-Reise und ein Paradies für Elefantenliebhaber. Nirgendwo kann man besser das Leben der Dickhäuter beobachten als hier. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass man auch Nashörnern und Löwen begegnet. Unser Bus tastet sich langsam und vorsichtig über die sandige, hügelige Piste des Addo Nationalparks voran. Es geht rauf und runter, nach links und rechts. Vorbei an Gestrüpp und Steppenpfl anzen. Und vorbei an Verkehrsschildern mit der Aufschrift „Dung beetles have right of way“ - Mistkäfer haben Vorfahrt.

Die tief stehende Sonne leuchtet blutrot, der Wind frischt auf und wir begegnen erstmal einer Herde großer Antilopen. Friedlich grasen sie in der Nähe einer Wasserstelle und verspeisen entspannt ihr Abendessen: Blätter, Zweige, Beeren und Früchte. „Das sind Elenantilopen“, erklärt unser Reisebegleiter. „Die werden bis zu 700 Kilo schwer“. Hin und wieder blicken wir angestrengt auf den Horizont. Noch ist nichts zu sehen von den Elefanten. Nach ein paar Minuten zeigt der Fahrer auf den Horizont. „Da, schauen Sie“, sagt er. Erst sind es nur ein paar dunkle Punkte, die wir wahrnehmen, doch von Sekunde zu Sekunde nehmen diese Punkte Form an: Elefanten! Mindestens sechs von ihnen haben sich um einen Tümpel versammelt. Wir pirschen uns heran, Meter für Meter. Niemand sagt etwas. Schweigend beobachten wir, wie sie im Wasser plantschen, sich mit einer Matschdusche erfrischen und begeistert trompeten. Der Tag geht viel zu schnell vorbei, und für die meisten steht abends beim traditionellen „Braai“ schon fest: hier kommen wir bestimmt noch einmal her nicht nur, um Wein zu kaufen.
Erschienen im 3. Magazin (Sommer 2004)