Übersicht Djoser Südafrika, Lesotho & Eswatini (Swasiland) Reisen

Was steht auf einer Speisekarte in Südafrika?

Die „Regenbogennation“ spiegelt auch in ihrer Küche die Traditionen der vielen ursprünglichen Bevölkerungsgruppen und der Immigranten aus Europa und Asien wieder. Traditionelle südafrikanische Gerichte werden vor allem in den „Shebeens“, den Kneipen der Townships, serviert.  

Beliebte Gerichte

Braai:
D a s Nationalgericht schlechthin und ein gutes Beispiel für die traditionellen Essgewohnheiten. Bei einem südafrikanischen Barbecue sind die Rollen klar verteilt: Das Feuer und die enormen Mengen an Fleisch sind das Territorium der Männer, während die Frauen in der Küche für die Beilagen sorgen: Salate, Brot und Saucen.

Bobotie:
Hackfleischeintopf aus dem Ofen mit Zwiebeln, Kumin, Koriander und Südfrüchten unter einer Creme aus Eiern und Milch.

Potjiekos: Eintopf, der in einem großen schwarzen gusseisernen „Hexenkessel“ auf drei Beinen über einem Holz- oder Kohlenfeuer zubereitet wird. Hinein kommt in Schichten Fleisch, allerlei Gemüse und (Süß-)Kartoffeln, eine Kräutermarinade und häufig auch ein Schuss Wein. Die Variationen sind unendlich, fast jede Familie hat ihr eigenes Rezept, und es werden sogar Potjiekos-Wettbewerbe ausgerichtet. Potjiekos ist in letzter Zeit so beliebt in Südafrika, dass es beim geselligen Zusammensein mit Freunden und Familie dem berühmten Braai inzwischen den Rang abläuft.

Sosatie: Afrikanisches Saté aus Lammfleisch oder Geflügel (ursprünglich Springbock- oder Straußenfleisch), das lange in einer Mischung aus Zwiebeln, Pfeffer, Knoblauch, Curry und Tamarindensaft eingelegt und dann gebacken oder geröstet wird.

Bredie: Wintereintopf aus Lammfleisch, Tomaten und Gemüse, das langsam in einer dicken Sauce gegart wird. Häufig werden einheimische Wasserhyazinten oder Früchte beigemischt.

Wurst: Die heißgeliebte „Boerewurst“ ist in ihrer ursprünglichen Form wahrscheinlich 200 Jahre alt, aber heutzutage wird sie in allerlei Variationen verkauft, allen voran die Knoblauchwurst und die Speckwurst. Boerewurst wird meist aus gehacktem Rindfleisch hergestellt, wobei auch Lamm- und Schweinefleisch beigemengt werden. Die wichtigsten Geschmacksstoffe sind Gewürze wie Koriander, Muskatnuss, schwarzer Pfeffer, Nelken, Piment und die traditionellen Konservierungsstoffe Salz und Essig. Boerewurst gehört zu einem Braai, wird aber auch oft gebraten oder gekocht. Wegen der begrenzten Haltbarkeit der Boerewurst wird auf längere Touren jedoch eher Trockenwurst mitgenommen.

Biltong: Die ersten holländischen Siedler Südafrikas, die Buren, eigneten sich eine Jahrhunderte alte Konservierungsmethode an, um Fleisch für längere Zeit haltbar zu machen: Sie würzten in Streifen geschnittenes Fleisch („tong“ bedeutet Streifen) und hingen es zum Trocknen in die Sonne. Heute ist Biltong ein beliebter herzhafter Snack für zwischendurch.  

Meeresfrüchte: Durch seine Lage direkt am Indischen und am Atlantischen Ozean verfügt Südafrika über jede Menge Leckereien aus dem Meer, darunter Thunfisch, Makrelen, Krebse, Hummer, Garnelen und Muscheln in allen Variationen.

Vitamine: Frische Früchte und Gemüse vom Kap versorgten schon die Seefahrer früherer Zeiten auf halber Wegstrecke mit den nötigen Vitaminen für die Weiterreise. Heutzutage ist Südafrika ein wichtiger Exporteur von (sub-)tropischen Früchten und Gemüse. Aus der Provinz Mpumalanga kommen Mangos, Papayas, Bananen und Tee, die Region KwaZulu Natal liefert Zuckerrohr und Avocados.  

Wild: Nicht alles Wild kommt aus der Wildnis. Fleischsorten wie Kudu, Strauß, Warzenschwein, Springbock, Impala und Hirsch werden aufgrund ihres niedrigen Cholesteringehalts zunehmend beliebter. Der Bedarf kann schon längst nicht mehr durch freilebendes Wild gedeckt werden, und so kommt das Fleisch aus Zuchtbetrieben in der Karoo, die auch das berühmte Lammfleisch liefern. 

Koeksister: Frittiertes, saftiges, nach Honig schmeckendes Fettgebäck, eine typische Nachspeise.  

Wein: Die Hugenotten, die im 17. Jahrhundert aus Frankreich flüchten mussten, landeten zum Teil in Südafrika. Mit ihnen kam der Wein, und so legten sie den Grundstock für die blühende südafrikanische Weinkultur. Das Zentrum des Weinanbaus liegt in der prachtvollen Landschaft rund um Paarl. Alle bekannten Traubensorten werden hier angebaut. Typisch südafrikanisch ist der Pinotage, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts aus einer Kreuzung von Pinot Noir und Hermitage entstanden ist. Das Resultat war eine Weinsorte mit dem üppigen Geschmack des Pinot, gewachsen auf einem Weinstock, dem die Hitze des südafrikanischen Sommers nichts anhaben kann.

Die Rechnung, bitte!
In Südafrika essen zu gehen ist günstiger als in Deutschland. Ein leckeres Bier bekommt man schon für unter einem Euro, und wer zehn Euro für ein Essen im Restaurant ausgibt, kann schon ein einfaches 3-Gänge-Menü erwarten. Ein südafrikanischer Rand ist etwa 10 Euro-Cent wert (Stand Juni 2007).

Erschienen im Magazin "Unterwegs mit Djoser", 9. Ausgabe, Sommer 2007