Das Loy Krathong Festival in Thailand 2015

Das Loy Krathong Festival in Thailand 2015

Einer der Höhepunkte der Thailand-Rundreise im November ist das Loy Krathong Festival, das in der Vollmondnacht des 12. Mondmonats stattfindet. Da sich die Feierlichkeiten über mehrere Tage erstrecken, kam unsere Gruppe in den Genuss, das Lichterfest sowohl in Sukhothai als auch in Chiang Mai zu erleben, wo es jeweils unterschiedlich gefeiert wird. In der ehemaligen Königsstadt und Weltkulturerbestätte Sukhothai wird Loy Krathong besonders stimmungsvoll begangen. Teiche und Kanäle zwischen den Ruinen der ehemaligen Königsstadt verwandeln sich in wahre Lichtergärten. Im ganzen historischen Park werden kunstvoll Lampions angebracht und hunderte von Essensständen aufgebaut mit allerlei Leckereien. In der Vollmondnacht des 12. Mondmonats versammeln sich Thais an den Ufern und setzen Schiffchen aus Bananenblättern, sogenannte Krathongs, ins Wasser. Die Krathongs sind mit brennenden Kerzen, Räucherstäbchen und Blüten verziert und können je nach persönlichem Geschmack noch allerlei Beigaben enthalten. Am Ende der Regenzeit soll damit symbolisch der Göttin des Wassers für den ausreichenden Regen und die dementsprechende Reisernte gedankt und zahlreiche Wassergeister besänftigt werden. Die abergläubigen Thais schicken mit den Schiffchen aber auch ihre Sorgen und Sünden der Vergangenheit auf die Reise, so dass nach dem Fest wieder ein Neuanfang möglich ist. Besonderer Beliebtheit erfreut es sich bei Liebespaaren,  dem Schiffchen seine geheimsten Wünsche anzuvertrauen. Je länger man das Licht sehen kann, umso glücklicher wird das kommende Jahr, so ein altes thailändisches Sprichwort.

P1140340Gekrönt wurde der interessante Abend durch eine beeindruckende Lichtshow und eine besondere Aufführung vor der beleuchteten Kulisse der Ruinen von Wat Mahathat, für die uns unser einheimischer Guide rechtzeitig vordere Plätze organisiert hatte – so saßen wir mittendrin im Geschehen. Wunderbar kunstvoll gekleidete Laiendarsteller spielten die Geschichte des Königreichs Sukhothai nach, die mit einem Kampf um das Gebiet der ehemaligen Khmer-Siedlung begann. Von allen Seiten strömten immer mehr Menschen auf das Feld, zum Schluss galoppierten mehrere Elefanten ganz dicht an uns vorbei – ein wahres Spektakel. König Ramkhamhaeng siegte letztendlich und eine Phase des Friedens und Wohlstandes begann, was durch ein Feuerwerk symbolisiert wurde. Wir sahen Tänzerinnen, Menschen, die gemütlich mit dem Boot auf dem Fluss ruderten, das Markttreiben, das damalige Leben in der Stadt wurde uns sehr lebendig dargeboten. Die prächtigen Tempel wurden in unterschiedlichen Farben angestrahlt und zum Schluss zeigte sich der König.
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir nach Chiang Mai, wo Loy Krathong ganz anders gefeiert wird und eher unter dem Namen Yi Peng bekannt ist.  Zu den Feierlichkeiten gehört ein abendlicher Umzug mit beleuchteten und kunstvoll geschmückten Wagen ähnlich eines Karnevalsumzuges bei uns - auf einem fährt die gekürte Loy Krathong-Königin mit. Auch bei vielen Tempeln in der Altstadt entdeckten wir zahlreiche Zeremonien mit viel Licht, Mönche arrangierten Kerzen, beteten und meditierten. Hier an den Tempeln ist die Stimmung besonders mystisch, alles ist voller Lichter und Mönche lassen Laternen zum Himmel aufsteigen.

P1140377Wie bei Volksfesten in Thailand üblich, waren die Straßen üppig mit Essensständen gesäumt und wir konnten Köstlichkeiten der Lanna-Küche probieren. Zwischen Tapae-Tor und Ping Fluss, war die Straße gesperrt und voller Besucher – sowohl Touristen als auch Thai. Alle strömten zum Fluss, dessen Ufer bereits mit vielen bunt leuchtenden Laternen geschmückt war und wo wieder viele kunstvolle Krathongs ins Wasser gelassen wurden. Auf der Brücke herrschte ein reges Treiben, denn jeder wollte hier Ballons mit Wünschen für die Zukunft auf die Reise in den Himmel steigen lassen. Für uns alle waren die Feierlichkeiten zum Loy-Krathong Festival ein unvergessliches Erlebnis.

Genia Findeisen


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