Übersicht Djoser Laos, Kambodscha & Vietnam Reisen

Auszüge aus einem Reisetagebuch: Vietnam

Tag 2: Ankunft in Saigon
Mopeds, Fahrräder, Rikschas, die hier Cyclos genannt werden, viele Menschen, Lärm und rote Ampeln, so präsentiert sich uns die Millionenstadt Saigon bei der Ankunft. In Deutschland erfährt man nur wenig über dieses landschaftlich und kulturell faszinierende Land. Ein Grund mehr, es in den kommenden drei Wochen in all seinen Facetten zu entdecken und kennen zu lernen.

Wir laufen über Boulevards zum chinesischen Viertel Cholon, rechts und links Handwerksbetriebe, allerlei Läden, unglaublich viele Menschen, Fahrräder und Moped, woimmer man hinschaut. Scheinbar bewegen sie sich ohne jegliche Regeln. Doch langsam beginne ich die Grundregeln des Verkehrschaos zu verstehen: Eine rote Ampel bedeutet vorsichtig weiterfahren, grün bedeutet das selbe, oberstes Gebot ist allerdings nicht anzuhalten! Nach einem Besuch auf dem großen Markt von Cholon lassen wir uns mit einem Cyclo zum Hotel fahren, aber gewiss nicht ohne vorher den Preis ausgehandelt zu haben!

Tag 6: Mekong Delta

Um 8.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zu den Booten, die uns zum Schwimmenden Markt bringen. Unterwegs betrachten wir das geschäftige Treiben auf dem Fluss. Der Markt ist noch sehr ursprünglich. Als Aushängeschild baumeln die Früchte und das Gemüse des jeweiligen Verkäufers an einem langen Stock. Nach einigen Versuchen gelingt es auch uns, mit unserem Boot anzulegen, um zwei Ananas zu erstehen. Auf dem Rückweg lassen wir die tropischen Pflanzen und netten Häuschen entlang der Wasserstraße auf uns wirken. Unterwegs halten wir an, um einen Spaziergang zu machen und anschließend unsere frischen Früchte zu genießen.

Tag 11: Quy Nonh - My Lai - Hoi An
Als ich um 5.30 Uhr (ja, so was nennt man dann Urlaub!) aus dem Hotelfenster schaue, sehe ich Vietnamesen im Meer baden und Frühsport treiben. Was sind die Leute hier doch früh auf den Beinen aber abends auch früh im Bett! Meist sind die Straßen schon um 22 Uhr wie ausgestorben. Wir frühstücken und fahren um 7:00 Uhr ab. Auf dem Weg nach Hoi An besuchen wir My Lai, ein Dörfchen, in dem sich am 16. März 1968 ein furchtbares Massaker ereignete. Dabei wurden fast alle 500 Einwohner von den amerikanischen GIs auf brutale Weise getötet. In einem kleinen Museum schauen wir uns eine Videodokumentation der wenigen Überlebenden an. In unserer Gruppe ist es ganz still geworden und auch mir geht diese Präsentation sehr nahe.

Tag 12: Hoi An

Den ganzen Nachmittag spazieren wir durch die kleine Hafenstadt, deren Charme man sich nur schwer entziehen kann. In einer Straße mit Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit lädt Herr Tran Duong uns unvermittelt in sein Haus auf ein Tässchen Tee ein. Er ist sehr freundlich und anschließend bekommen wir noch eine ausführliche Führung durch sein Haus. Seine Erzählungen schmückt er aus mit enthusiastischen und stolzen Geschichten über Hoi An, Vietnam und die Vietnamesen. Zum Abschied müssen wir uns noch in seinem Gästebuch verewigen. Ob unsere Enkel später einmal nachlesen werden, dass ihre Vorfahren einst in Hoi An waren?

Tag 15: Hué
Wieder einmal stehen wir früh auf, denn es gibt viel Neues zu entdecken. Um 8:00 Uhr geht es mit dem Fahrrad los. Als erstes überqueren wir den ‚Fluss der Wohlgerüche’, um zur Thien-Mu-Pagode zu gelangen. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Phuoc Duyen-Turm. Dieser achteckige Turm ist das inoffizielle Wahrzeichen von Hué. Nebenan in einer kleinen Garage wird der Selbstverbrennung des Mönchs Thich Quang Duc am 11. Juni 1963 gedacht, der sich aus Protest gegen die Verfolgung der Buddhisten zu jener Zeit selbst anzündete.

Wir fahren noch einige Kilometer weiter über den Fluss und gehen dann beim Mausoleum des Kaisers Tu Duc an Land. Das Grabmal ähnelt einem Miniaturpalast und besteht aus mehr als 50 einzelnen Gebäuden, die der Kaiser schon zu Lebzeiten als Residenz nutzte. Unser Guide Tifo lotst uns durch alle Bauwerke und erzählt dabei interessante Geschichten und Anekdoten. Anschließend besichtigen wir die Zitadelle, die alte Kaiserstadt und die darin liegende verbotenen purpurne Stadt.

Tag 19: Ninh Binh - Mai Chau

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch die Berge erreichen wir Mai Chau, ein kleines Dorf der nordvietnamesischen Minderheitengruppe der Tay. Alle Häuser hier sind auf Stelzen errichtet. Wir schlafen und essen alle gemeinsam in einem großen Raum. Unter dem Haus scharren die Hühner und die Schweine. Nach einer Wanderung und einem leckeren Abendessen fungiert der große Raum auch praktischerweise als Musiktheater.
Nach einem Auftritt der Dorfbewohnern, die uns Lieder und Tänze aus dieser Region vorführen, trinken wir mit vielen Trinkhalmen gemeinsam Reiswein aus einem großen Gefäß. Es wird gelacht und erzählt, doch irgendwann holt uns die Müdigkeit ein und ich versuche, auf dem doch etwas harten Boden einzuschlafen.

Genaue Informationen zum Verlauf finden Sie bei der Rundreise Vietnam.

Erschienen im 7. Magazin (Winter 2006)