Übersicht Djoser China Reisen

Auszüge aus einem Reisetagebuch: China

Tag 2, Beijing
Es war noch früh am Tag, als wir in Bejing landeten. Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgeladen hatten, fuhren wir mit der Metro zum Lamatempel: Unmengen an Gold, Weihrauch und Buddhas in allen Größen und Formen - das waren unsere ersten Eindrücke aus dem Reich der Mitte. Am Abend kämpften wir auch schon mit der berühmten Pekingente, natürlich mit Essstäbchen! Auf dem Tisch herrschte ein wahres Schlachtfeld, aber am Ende des Abends konnten wir alle mit Recht behaupten: „Ich kämpfte und ich gewann."

Tag 4, Beijing
Die große Mauer und der Sommerpalast - Unglaublich, wie viele Chinesen sich die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit ihrer Heimat anschauen wollen! Wir stiegen auf die Mauer hinauf und liefen, bis wir auf der Kuppe eines Hügels angelangt waren. Auf der anderen Seite war es wunderbar ruhig. Die Mauer schlängelt sich zu beiden Seiten durch die hügelige Landschaft und verschwindet irgendwann am Horizont. Es war ein erhabenes Gefühl, auf diesem 2000 Jahre alten Bauwerk zu stehen, das eine Länge von mehr als 6000 km hat. Auch der Sommerpalast ist bei chinesischen Besuchern sehr beliebt - kein Wunder, denn hier herrscht eine wirklich einzigartige Atmosphäre!

Tag 6, Xi'an
Gestern Abend haben wir Beijing mit dem Zug verlassen. Ich saß einem jungen chinesischen Paar gegenüber, und wir kamen bald ins Gespräch. Die beiden hatten Mechatronik studiert, eine Kombination von Elektrotechnik und Werkzeugbau, und sind nun seit einem Jahr berufstätig. Wir sprachen über das Leben von jungen Akademikern in China und in Deutschland und hatten dann eine ruhige Nacht im Zug. In Xi'an angekommen, schlenderten wir durch das islamischen Viertel mit seinen engen verschlungenen Gassen und den vielen winzigen Geschäften. China verbindet man nicht unbedingt mit dem Islam, und so überraschte uns die besondere Atmosphäre in diesem Stadtteil. In der Großen Moschee waren vor allem die Räume interessant, in denen junge Koran-Schüler fleißig lernten. Morgen werden wir eine Exkursion zur berühmten Terrakotta-Armee unternehmen! genen Gassen und den vielen winzigen Geschäften. China verbindet man nicht unbedingt mit dem Islam, und so überraschte uns die besondere Atmosphäre in diesem Stadtteil. In der Großen Moschee waren vor allem die Räume interessant, in denen junge Koran-Schüler fleißig lernten. Morgen werden wir eine Exkursion zur berühmten Terrakotta-Armee unternehmen!

Tag 9, Chengdu
Wir nahmen ein Taxi zum Forschungsinstitut für Pandabären, das in einem sehr schönen tropischen Park gelegen ist, in dem überall Bambus sprießt. So niedlich die Pandas auch sind, mit ihren gewaltigen Klauen sollte man sie wohl besser nicht unterschätzen! Danach ging es per Motorradtaxi zum ‚Kloster des kostbaren Lichtes' - eine herrliche Fahrt über Stock und Stein, mit drei platten Reifen und Büffeln auf dem Weg - also rundum abenteuerlich! Gegessen wurde im Kloster: Zuerst musste man in der Küche Bescheid sagen, was man essen wollte und dann wurde die Mahlzeit in einem schönen großen Raum aufgetischt. Zwischen den 500 Buddha-Statuen stahl ein weißer birmesischer Buddha allen die Schau. Für die chinesischen Besucher waren jedoch wir die spannendste Sehenswürdigkeit und alle wollten mit uns zusammen fotografiert werden.

Tag 11, Lijiang
Auf dem Weg nach Lijiang konnten wir die Landschaft genießen: Seen, weite Reisfelder, Mais, hübsche Dörfchen, friedliche Büffel und winkende Kinder. Lijang liegt in einem großen Tal. Nette kleine Gässchen mit vielen Geschäften beherrschen das Stadtbild. Die lokale Kultur äußert sich in der Kleidung und der Musik. Man sah an den Gesichtern und am Körperbau der Menschen, dass Tibet nicht mehr weit ist. Wir machten einen Spaziergang um das Dorf herum und bewunderten die prächtigen Gemüsegärten. Von der großen Pagode, die oben auf dem Berg liegt, hatte man eine schöne Aussicht auf die Stadt.

Tag 15, Dali
Wir nahmen den öffentlichen Bus und besuchten einen Markt in einem kleinen Dorf. Überwältigend - all diese Menschen, Gerüche und Farben! Unter der Leitung unseres chinesischen Führers besuchten wir einige authentische Bai Häuser. Wir aßen im islamischen Toko. Herrlich! Später fuhren wir mit einem Pferdekarren durch die Reisfelder zum Boot. Nach einer eindrucksvollen Fahrt über den Erhai See legten wir in der Nähe eines Dorfes an. Der durch die Rotgardisten zerstörte Tempel, wurde vom Geld der Dorfbewohner wieder aufgebaut.

Wir besuchten auch noch ein Krankenhaus mit nur drei Krankenzimmern und den Bauernhof einer Bai Familie. Viele Bai leben heute von der Landwirtschaft und vom Fischfang. Nach der sonnigen Rückfahrt über den See und einer leckeren tibetischen Mahlzeit saßen wir noch lange zusammen, um bei einem Bierchen zu klönen. Das war ein Spitzentag!

Tag 18, Yangshuo
Sobald wir am Moon Hill unsere Fahrräder abgestellt hatten, hatte plötzlich jeder - ob er wollte oder nicht - ein Mädchen mit einer Kühlbox voller Erfrischungsgetränke als Begleiterin. Die 13jährige Xu Ailing, eine Bauerntochter, verdient sich auf diese Weise ihr Schulgeld. Sie spricht verblüffend gut Englisch. Während wir bergauf gingen, unterhielten wir uns. Als wir erschöpft den Gipfel erreicht hatten, belohnte uns die herrliche Aussicht für unsere Mühe. Bei Mama Moon konnten wir für zehn Yuan pro Person essen. Auf ihrem Bauernhof gibt es keinen Kühlschrank und kein Fernsehen, im Hof steht eine simple Pumpe. Unsere Gastgeberin eilte flink zwischen Gemüsegarten und Küche hin und her und setzte uns dann ein unvergesslich leckeres Essen vor.

Nach Sonnenuntergang fuhren wir mit einem Bötchen den Fluss hinauf, um zu beobachten, wie die Fischer auf ihren Bambusflößen mit Kormoranen Fische fangen.

Tag 22, Guangzhou - Hong Kong
Eigentlich ein trauriger Tag: Heute haben wir das echte China verlassen - ein Signal, dass die Reise nun wirklich beinahe vorbei ist. Mit einem supermodernen Jetstream-Boot verließen wir das Festland. Nach anderthalb Stunden tauchte die eindrucksvolle Skyline von Hong Kong mit Hunderten von hohen Wolkenkratzern vor uns auf. Das Leben spielt sich hier aber nicht nur inmitten der riesigen Stadt ab, sondern auch auf dem Wasser. Am Mittag mussten wir erst Geld wechseln, dann gingen wir auf Entdeckungstour in Kowloon und später auf den Nachtmarkt in der Temple Street. Morgen haben wir noch den ganzen Tag Zeit für Hong Kong Island, bevor der Flug abends in Richtung Heimat startet.

Erschienen im 4. Magazin (Sommer 2005)