Auszüge aus einem Reisetagebuch: Marokko
4. Tag: Chefchaouen
Und plötzlich ist Marokko schon wieder ganz anders! Das blau getünchte Chefchaouen zählt schon jetzt zu den Höhepunkten meiner kaum begonnenen Reise: Die Gassen mit ihrem zum Teil arabischen, zum Teil andalusischen Flair sind absolut malerisch. Auf dem morgendlichen Spaziergang durch die Altstadt hat uns Abdessalam, ein fröhlicher älterer Herr, viel über Land und Leute erzählt. Das ehemals als Zufluchtsort für muslimische Flüchtlinge aus Andalusien gegründete Städtchen liegt inmitten grüner Berge und ich habe mich spontan der Wanderung angeschlossen, die unser Reisebegleiter auf die Beine gestellt hat. Die Teepause bei der Beduinenfamilie ermöglichte uns spannende Einblicke in das alltägliche Marokko. Zum Abendessen haben wir uns einen schönen Platz auf der Outa el Hammam in märchenhafter Freiluftatmosphäre gesucht und ganz authentisch gespeist.

Den Pfefferminztee aus frischer Minze möchte ich nie wieder missen! Abdessalam hat uns außerdem noch einen Tipp für ein gutes Hamman gegeben. Vielleicht werde ich das morgen einfach mal ausprobieren.
9. Tag: Erg Chebbi
Heute um 15 Uhr konnte unser Wüstenabenteuer beginnen und wir fuhren mit Landrovern los, um nach 2 Stunden das Wüstencamp zu erreichen. Mittlerweile ist es schon ziemlich spät und sehr ruhig. Über mir strahlt ein gigantischer Sternenhimmel und im Schein der gemütlichen Beleuchtung sitze ich hier und genieße die sommerliche Abendstimmung, die Lichtspiele über den Falten, Hügeln und Weiten der Wüste. Habe versucht, mich satt zu sehen. Gut, dass mir das nicht gelungen ist, denn das Abendessen im Camp war fürstlich. Zur Abwechslung habe ich mal wieder ein Gläschen
Wein getrunken. Heute werde ich mein Feldbett im 4-Mann-Beduinenzelt früh aufsuchen, denn den Sonnenaufgang will ich morgen auf keinen Fall verpassen - unser Reisebegleiter hat uns verraten, wann sich die ersten Strahlen blicken lassen und uns auch den Tipp gegeben, dass wir dem echten Wüstenfeeling zu Liebe ein gutes Stück über die Dünen laufen sollen, um die perfekte Stelle für den Sonnenaufgang zu finden.
15. Tag: Kasbah Ait Ben Haddou
Gegen Abend sind wir an der Kasbah Ait Ben Haddou eingetroffen, eine hervorragende Zeit, da sich die anderen Touristen abgekämpft zurückgezogen haben. Weltkulturerbe verpflichtet! Und zu Recht. Ein einzigartiges Labyrinth aus Häusern und Türmen in traditioneller Lehmbauweise erwartete uns, ineinander verschachtelte und trutzig aufragende Wohnburgen. Nun sitze ich auf einer warmen Mauer, genieße das sanfte Abendlicht und beobachte, wie Mutige auf verschiedenen Häusern auf das Dach klettern. Welch schöne, typische Berberarchitektur! Unser Reisebegleiter gab uns den Tipp, für einen genialen Ausblick zur verfallenen Zitadelle hinauf zu steigen. Der Rest der Gruppe ist gerade noch auf einer Führung durch das Gewirr unterwegs, ich entspanne mich derweil. Gehört ja auch zum Urlaub dazu!
16. Tag: Marrakesch
Viele hatten mir von dem Platz Djamâa el-Fna erzählt. Aber live erlebt toppt er alle Vorstellungen! Es duftet nach exotischen Gewürzen, die von Gewürzhändlern und Quacksalbern angepriesen werden, nach angebratenem Fleisch und Gott weiß nach was noch. Stundenlang haben wir die Schönheiten der engen Gassen und die Souks erforscht. Da lehnte in einer Ecke ein älterer Herr, seine Zeitung vergessen auf den Knien ruhend, ein anderer verkaufte auf seinem hölzernen Stand würdevoll drei Fische, wohingegen andere Stände farbenfroh überzulaufen schienen. An den Muezzin habe ich mich zwischenzeitlich schon gewöhnt. Er gehört dazu – meinetwegen auch morgens. Die Saadischen Gräber wären wohl die perfekte Ruhestätte für später: der Garten um die Mausoleen ist wunderbar, ebenso wie die herrliche Zedernholztür, die in den Begräbnisraum des Sultans Mualy Ahmed al-Mansur führt. Drinnen gibt es ein herrliches Stalaktitengewölbe, Marmorsäulen und prachtvolle Mosaikfliesen. Beim Abendessen haben einige von uns beschlossen, uns morgen die schönsten Riads anzusehen, diese alten Häuser mit ihren Innenhöfen und kleinen Gärten. Unser Reisebegleiter hat uns schon mal einige Tipps gegeben, z.B. Dar Zellij, Dar Donab, Dar Cherifa (wohl ein Literaturcafé), daneben Riad Chorfa und Dar Tim Tam nahe dem Gewürzmarkt. Gegen Mittag geht es weiter ins Ourika Valley. Dort, knapp 2 Stunden außerhalb von Marrakesch, soll es tolle Berberdörfer geben und Wasserfälle, eingebettet in eine harmonische, idyllische und blühende Landschaft.
Erschienen im Magazin "Unterwegs mit Djoser", 11. Ausgabe, Frühling 2008


Den Pfefferminztee aus frischer Minze möchte ich nie wieder missen! Abdessalam hat uns außerdem noch einen Tipp für ein gutes Hamman gegeben. Vielleicht werde ich das morgen einfach mal ausprobieren.
9. Tag: Erg Chebbi


15. Tag: Kasbah Ait Ben Haddou
Gegen Abend sind wir an der Kasbah Ait Ben Haddou eingetroffen, eine hervorragende Zeit, da sich die anderen Touristen abgekämpft zurückgezogen haben. Weltkulturerbe verpflichtet! Und zu Recht. Ein einzigartiges Labyrinth aus Häusern und Türmen in traditioneller Lehmbauweise erwartete uns, ineinander verschachtelte und trutzig aufragende Wohnburgen. Nun sitze ich auf einer warmen Mauer, genieße das sanfte Abendlicht und beobachte, wie Mutige auf verschiedenen Häusern auf das Dach klettern. Welch schöne, typische Berberarchitektur! Unser Reisebegleiter gab uns den Tipp, für einen genialen Ausblick zur verfallenen Zitadelle hinauf zu steigen. Der Rest der Gruppe ist gerade noch auf einer Führung durch das Gewirr unterwegs, ich entspanne mich derweil. Gehört ja auch zum Urlaub dazu!
16. Tag: Marrakesch
Viele hatten mir von dem Platz Djamâa el-Fna erzählt. Aber live erlebt toppt er alle Vorstellungen! Es duftet nach exotischen Gewürzen, die von Gewürzhändlern und Quacksalbern angepriesen werden, nach angebratenem Fleisch und Gott weiß nach was noch. Stundenlang haben wir die Schönheiten der engen Gassen und die Souks erforscht. Da lehnte in einer Ecke ein älterer Herr, seine Zeitung vergessen auf den Knien ruhend, ein anderer verkaufte auf seinem hölzernen Stand würdevoll drei Fische, wohingegen andere Stände farbenfroh überzulaufen schienen. An den Muezzin habe ich mich zwischenzeitlich schon gewöhnt. Er gehört dazu – meinetwegen auch morgens. Die Saadischen Gräber wären wohl die perfekte Ruhestätte für später: der Garten um die Mausoleen ist wunderbar, ebenso wie die herrliche Zedernholztür, die in den Begräbnisraum des Sultans Mualy Ahmed al-Mansur führt. Drinnen gibt es ein herrliches Stalaktitengewölbe, Marmorsäulen und prachtvolle Mosaikfliesen. Beim Abendessen haben einige von uns beschlossen, uns morgen die schönsten Riads anzusehen, diese alten Häuser mit ihren Innenhöfen und kleinen Gärten. Unser Reisebegleiter hat uns schon mal einige Tipps gegeben, z.B. Dar Zellij, Dar Donab, Dar Cherifa (wohl ein Literaturcafé), daneben Riad Chorfa und Dar Tim Tam nahe dem Gewürzmarkt. Gegen Mittag geht es weiter ins Ourika Valley. Dort, knapp 2 Stunden außerhalb von Marrakesch, soll es tolle Berberdörfer geben und Wasserfälle, eingebettet in eine harmonische, idyllische und blühende Landschaft.
Erschienen im Magazin "Unterwegs mit Djoser", 11. Ausgabe, Frühling 2008